Guten Morgen Klapper,
Mariner hat geschrieben:Hey Klapper; shit und sorry! Ich bin bei Wilhelmshaven, falls das was hilft.
Grüsse
jetzt noch einmal etwas ausführlicher. Leider kann ich Dir im Süden nicht behilflich sein. Sollte Euer Bus über den ADAC allerdings in den Norden gebracht werden, könnte ich Dir meine Hilfe anbieten, befinde mich aber rund 200 km von HH entfernt.
Vielleicht noch ein Wort zu Deinem Motorproblem:
Ich bin etwas erstaunt, dass die Öldruckkontrollleuchte offenbar etwas sehr "spontan" angegangen ist, denn von HH zu Eurem Standort sind es ja auch bummelig 1500 km. Sei es wie es sei, das kann natürlich passieren, wenn sich die Ölpumpe mit einem Schlag verabschiedet, was allerdings so nicht häufig vorkommt. In der Regel kündigt sich das mit sporadischem Aufleuchten der Kontrollleuchte an, oder bei unwilligem Erlöschen der Leuchte beim Motorstart.
Die interessante Frage ist jetzt - was ist in der Fortfolge passiert?
1000 m (1 km) ohne Öldruck zu fahren kann ein Killer sein, muss aber nicht. Interessant zu wissen wäre, ob der Motor insgesamt heiß gelaufen ist. Häufig ist es so, dass heiß gelaufene Aggregate nach dem Abkühlen wieder drehen, weil die Materialausdehnung entsprechend abnimmt, und die klemmenden Kolben/Kolbenringe wieder frei kommen. Mit Glück sind die Zylinderlaufflächen nicht beschädigt und der Rumpfmotor kann erhalten werden. Um das Schadensbild aber in seiner Gänze zu begreifen, muss der Motor eröffnet werden, um nach zu vollziehen, ob
- Die Kolben "gefressen" habe oder nur klemmten
- Die Nockenwellenlagerung schadensfrei ist
- Die Kurbelwellen- und Pleuellagerung schadensfrei ist (die leiden am meisten bei nicht ausreichender Schmierung) und
- ob die Lagerzapfen der Kurbelwelle beschädigt wurden
Je nachdem wie Eure weitere Vorhabensplanung ist, gibt es letztendlich zwei Möglichkeiten:
- Diagnose - wo ist der Öldruck? Vmtl. Ölpumpe und Tausch dieser, sollte der Motor wieder drehen und Fortsetzen der Fahrt in der Hoffnung, dass die mit Sicherheit angegriffenen Gleitlager die Strecke "überstehen" und auch die mit Sicherheit überhitzten Kolbenringe ohne Bruch ihren Dienst versehen. (Wenn die Pumpe getauscht wird, muss die Ölwanne abgenommen werden - da kann man schon einen Blick auf die Lager werfen)
- Bulli nach HH schaffen, Motor zerlegen, Schäden reparieren und erneut auf den Weg machen.
In Abhängigkeit der Gesamtstrecke würde ich vmtl. eher Option 2 ins Auge fassen,
EDIT: Ein Wort zu den Kosten; Ich habe gerade eine Totalüberholung eines CP durchgeführt und komme alles in allem auf knapp 1.500 EUR. In diesem Fall habe ich einen Gebrauchtmotor (500,- EUR) besorgt, komplett zerlegt und von Grund auf mit dem Ersatz aller Verschleißteile und Dichtungen wieder aufgebaut. Neben den Materialkosten für eben diese Teile (knapp 600,- EUR) beinhaltet diese Rechnung auch kalkulatorische Kosten (Abholung des Gebrauchtmotors) und die Verbrauchsmittel (literweise Bremsenreiniger, Schleif- und Schmierstoffe, Dichtmittel, etc.). Ergo - ist ein Motor "rettbar" musst Du mit rund 1000 EUR rechnen. Ich habe als "Hobbyschrauber" für diese Aktion ohne Zeitdruck ziemlich genau 60 Stunden gebraucht - in einer Werkstatt geht das sicherlich schneller, allerdings kostet die Meisterstunde auch so zw. 70-90 EUR!
Grüße,
Tille