
Sieht nicht mehr wirklich gut aus....

Mit der Seitens VW vorgesehenen "Reparatur durch Austausch der Kardanwelle“ wollte ich mich wegen der entsprechenden Kosten erst mal nicht abfinden. Da ich auch bei Drittanbietern nur eine komplette Welle für 700,--€ fand, machte ich mich auf die Suche nach passenden Kreuzgelenken.
Eigentlich kein Problem, gibt es für ca 60,--€ ja Stück. Nur wie vernünftig einbauen - auf Maß pressen kann ich leider nicht...
Also habe ich nach Alternativen gesucht. Wenn man dabei nicht nach „Teil für VW“, sondern nach den Maßen (in diesem Fall 27x80) sucht stolpert man früher oder später über das Kreuzgelenk, für den Jeep Cherokee YJ. Dieses Kreuzgelenk hat auch 27mm Durchmesser, das Stichmaß ist 82mm was aber nichts macht, weil das VW Gelenk ja verpreßt und das Loch in der Gabel ausreichend tief ist. Das interessanteste an diesem Kreuzgelenk ist jedoch die Sicherung mittels eines INNEN sitzenden Federringes! Wenn da die Abmessungen passen, sollte das das ideale Reparaturgelenk sein.
Deshalb erst mal ab unter's Auto und gemessen (so gut das in eingebautem Zustand geht) - sollte eigentlich passen... Also das Gelenk bestellt, bei dem Preis (17,50) macht man ja nicht wirklich was kaputt wenn's nicht klappt..
Der kleine Dämpfer kam dann, als ich meine Kardanwelle ausgebaut und das defekte Gelenk ausgepresst hatte. Beim vermessen der Gabel stellte sich heraus, dass diese innen einfach nur „gußrau“ und nicht gerade war. Na ja, weshalb sollte das auch anders sein, das Original braucht hier ja keine definierten Flächen...
Ach ja: das Auspressen geht ganz einfach, wenn man die Verstemmmarken vorher abschleift.

Also habe ich mir eine einfache Vorrichtung gebaut um die Innenseiten der Gabel bezüglich der Abweichung zur Längsachse der Kardanwelle vermessen zu können.
Das Ergebnis war - zumindest bei meiner Welle – recht erfreulich: Die Gabeln waren eigentlich recht symetrisch, nur ein klein wenig konisch. Dies ließ sich durch vorsichtiges Schleifen und immer wieder nachmessen gut beseitigen, So lange wiederholen, bis Gabeln das richtige Maß zueinander haben um die Sicherungsringe sauber und spielfrei einrasten zu lassen.

Hier der Flansch zum Diff. mit eingestecktem Gelenk aber noch nicht angepassten Innenflächen.
Der Rest ist dann eigentlich nur noch Formsache... Kreuzgelenk einfügen, Lagerbuchsen durch die Gabel pressen und Sicherungsringe einschieben... fertig.

So sieht's dann zusammengebaut aus.
Spannend war dann natürlich noch die erste Probefahrt... aber: erst mal alles bestens, die Welle läuft wieder geräusch- und vibrationsfrei und ich hoffe dass das auch eine Weile so anhält.

Eine Langzeiterfahrung habe ich (ist Gestern ja erst fertig geworden) logischerweise noch nicht, aber ich werde selbstverständlich berichten falls es Probleme gibt. So lange Ihr nichts lest, läuft das Gelenk …
Anmerkungen:
Wer es nachmacht, tut dies auf eigenes Risiko! Ich übernehme keinerlei Haftung für eventuell dadurch auftretende Schäden und Folgeschäden.
Eigentlich hatte ich ein paar Bilder mehr geplant, aber aus irgendwelchen mir nicht begreiflichen Gründen „verschluckt“ mein Foto seit kurzem immer wieder mal ein paar Bilder....