Schleifgeräusch Kupplung und einschätzung

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Schleifgeräusch Kupplung und einschätzung

Beitragvon chera-a » Montag 29. April 2013, 18:50

Huhu!

Seit der ersten Tour mit meinem dicken, einem Kletter-Kurzurlaub ins Elsass hat sich ein weiteres geräusch zu der schon recht vielfältigen Geräuschkolisse gesellt.
Trete ich die Kupplung hört man nach ungefähr 2cm Pedalweg (ab da spürt man einen wiederstand) bis zum erneuten einkuppeln ein Schleifgeräusch. Ich finde es klingt so als würde man ein Messer auf einen langsamen alten Schleifstein halten und gleichzeitig eine Feder auseinanderziehen. Habe das gefühl als würde seit dem der erste gang etwas schlechter reingehen, vielleicht teuche ich mich aber auch. Der Schleifpunkt der Kupplung erscheint mir normal.

Könnt Ihr eine einschätzung geben was es sein könnte, ob es die Kupplung ist (scheint ja so) und ob ich die Komplett wechseln lassen muss und was sowas kosten kann?

Ich hoffe eure Ferndiagnose fällt positiv aus denn das ist nicht das einzige was ich in bälde angehen muss da letzten ein KFZler mal drüber geschaut hat und auf die Schnelle folgendes entdeckt hat:

- Bremsen hinten undicht also neu machen
- Bremsleitung angerostet
- Auspuffgummi faul (kleinigkeit)
- Endtopf könnte vor dem TÜV im September auch noch fällig werden
- Stoßdämpfer vorne undicht und durch
- Spurstangenköpfe neu machen
- Zugstrebengummis sind durch
- Traggelenke wechseln
- Kompression vom Motor prüfen weil er nicht die volle Leistung bringt und da ab und zu ein unidentifiziertes Nageln ist.

Das ist es was wir auf die Schnelle gefunden haben und da bin ich schon 500€ für Material los oder? Wenn jetzt noch die Kupplung dazu kommt... :cry:
Es ist ja nicht so als wöllte ich kein Geld in den guten Stecken aber ohne platz zum Schrauben und mit Fähigkeiten die sich in Grenzen halten wird dat wohl selbst in einer günstigen Werkstatt etwas teurer.

Vielen Dank schonmal für die einschätzung ihr tollen Leute und viele Grüße aus Trier
chera-a
 
Beiträge: 13
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Re: Schleifgeräusch Kupplung und einschätzung

Beitragvon tiemo » Montag 29. April 2013, 21:56

Hallo Chera-a!

chera-a hat geschrieben:Trete ich die Kupplung hört man nach ungefähr 2cm Pedalweg (ab da spürt man einen wiederstand) bis zum erneuten einkuppeln ein Schleifgeräusch. Ich finde es klingt so als würde man ein Messer auf einen langsamen alten Schleifstein halten und gleichzeitig eine Feder auseinanderziehen.


Das könnte das sogenannte Ausrücklager sein: Es überträgt den Druck des Kupplungspedals vom feststehenden Ausrückhebel auf die mitrotierende Lamellenfeder. Bei unbetätigtem Pedal ist es ohne Last. Sobald man Widerstand spürt, also noch vor dem eigentlichen Trennen der Kupplung, ist es zwischen der Lamellenfeder und dem Ausrückhebel eingeklemmt. Wenn das Fett darin verhärtet ist oder mit Abrieb aus der Kupplung angedickt ist, macht es hörbare Geräusche. Kommt das Geräusch erst mit dem Durchrutschen der Kupplung, dürfte es eher das Pilotlager sein, das die Getriebeeingangswelle in der Kurbelwelle führt.
Beide Lager sollten beim Kupplungstausch mit gewechselt werden, das wird aber von den Werkstätten gerne "vergessen".

chera-a hat geschrieben: Habe das gefühl als würde seit dem der erste gang etwas schlechter reingehen, vielleicht teuche ich mich aber auch. Der Schleifpunkt der Kupplung erscheint mir normal.


Das spricht nun wieder eher für das Pilotlager: Ist dieses nämlich trocken gelaufen oder defekt und damit schwergängig, so trennt die Kupplung nicht einwandfrei, weil das in der Kurbelwelle steckende Lager die Getriebewelle mitnehmen will.

chera-a hat geschrieben:Könnt Ihr eine einschätzung geben was es sein könnte, ob es die Kupplung ist (scheint ja so) und ob ich die Komplett wechseln lassen muss und was sowas kosten kann?


Nein. Dazu müsstest du ein paar Angaben mehr machen bzg. Laufleistung, Anhängerbetrieb, Besonderheiten, Vorbesitzer, bereits gemachte Reparaturen in dem Bereich.

Zu den übrigen Sachen fällt mir ein:
- Bremsen hinten: Neue Radbremszylinder, kosten nicht viel. Unbedingt auch Bremsflüssigkeit erneuern. Restliche Mechanik kontrollieren und ggf. tauschen (kostet nicht die Welt). Handbremsmimik warten (Fett!!!!!!!!)
- Bremsleitungen erneuern
- Auspuffaufhängung sofort erledigen, bevor der Auspuff aufgrund der Überlastung reißt.
- Stoßdämpfer erneuern; Dabei auch Federn prüfen (gerne in der untersten letzten halben Windung gebrochen, sieht man eingebaut so gut wie nicht)
- Spurstangenköpfe: Genau prüfen, so Spiel her kommt. Das kann auch von Umlenkhebeln oder dem (nachstellbaren) Lenkgetriebe kommen.
- Zugstrebengummis erneuern; dabei auch die Gummilager der oberen Querlenker prüfen, erneuern falls Imbusschraube nicht zentrisch sitzt
- Traggelenke nur wechseln, falls defekt. Oft sind die Neuteile schlechter als gute Originalteile, obwohl diese schon steinalt sind. Da hat die Quali leider ziemlich nachgelassen.
Wenn alle Arbeiten erledigt sind, unbedingt Fahrwerk neu justieren lassen, da stimmt dann nix mehr.
- Kompression vom Motor prüfen weil er nicht die volle Leistung bringt und da ab und zu ein unidentifiziertes Nageln ist: Kompression macht kein Nageln, das wird wohl eher eine verschlissene Einspritzdüse sein. Sporadische Nagelgeräusche kommen aber auch sehr häufig von der Vakuumpumpe.Test: Wenn es im Stand auftritt, kräftig mit der Bremse pumpen. Verschwindet es dadurch vorübergehend, ist es höchstwahrscheinlich die Vakuumpumpe.

chera-a hat geschrieben:Das ist es was wir auf die Schnelle gefunden haben und da bin ich schon 500€ für Material los oder? Wenn jetzt noch die Kupplung dazu kommt... :cry:
Es ist ja nicht so als wöllte ich kein Geld in den guten Stecken aber ohne platz zum Schrauben und mit Fähigkeiten die sich in Grenzen halten wird dat wohl selbst in einer günstigen Werkstatt etwas teurer.


Das ist halt so. Aber du kannst der Werkstatt auch Hinweise geben, wenn du selbst schon Dinge rausgefunden hast und so unnötige Arbeiten verhindern.
Zu allen oben genannten Themen steht was im Wiki, also lesen, lesen, lesen, ausdrucken, zur Werkstatt mitnehmen...

Gruß,
Tiemo
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